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Donnerstag, 09.06.2011 15:15 - Alter: 13 Jahre

PRO*Niedersachsen-Förderung für HMTMH-Projekte

Zwei Forschungsvorhaben der HMTMH aus den Bereichen Musikpsychologie (Lehrstuhl: Prof. Dr. Reinhard Kopiez) und Musikethnologie (Lehrstuhl: Prof. Dr. Raimund Vogels) erhalten Fördermittel in jeweils sechsstelliger Höhe aus dem Programm Pro*Niedersachen des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur.


„Musiker auf der Bühne: Analyse des Auftrittsverhaltens am Beispiel des Internationalen Violinwettbewerbs in Hannover“. (Projektleitung: Prof. Reinhard Kopiez. Projektmitarbeit: Friedrich Platz, M.A. Projektdauer: Mai 2011-Mai 2013)

 

Welche Bedeutung haben visuelle und auditive Merkmale des Instrumentalspiels für das Musik-Erleben? Die Arbeiten von Klaus-Ernst Behne aus den 1990er Jahren an der HMTMH haben erste Hinweise auf die Wichtigkeit visueller Interpretenmerkmale für die Bewertung einer Darbietung erbracht. Das Projekt „Musiker auf der Bühne“ knüpft daran an, unterscheidet sich jedoch in zwei Punkten von allen bisherigen Studien. Erstens wird der Zeitabschnitt vor dem eigentlichen Spielbeginn untersucht, da vermutet wird, dass diese erste Phase die spätere Bewertung des Spiels beeinflusst. Zweitens wird ein natürlicher Korpus von videographierten Auftritten des Internationalen Violinwettbewerbs 2009 in Hannover verwendet – eine einmalige Sammlung hochwertiger natürlicher und glaubwürdiger Musikerauftritte.

 

Von den Ergebnissen des wissenschaftlich-künstlerischen Projekts wird die Grundlagenforschung der Musikpsychologie profitieren, aber auch die Praxis: Der Merkmalskatalog der Auftrittstypen soll sowohl Musikern eine Hilfestellung für die Entwicklung eines reflektierten Bühnenverhaltens geben, als auch Jurys ein objektives Instrument zur Einschätzung des Bühnenauftrittsverhaltens von Prüfungskandidaten liefern.

 

„Entwicklung eines Katalogsystems für Content-Aufarbeitung mit Vernetzung der Tonträger-, der Buchbestände und Instrumentensammlungen des ‚Center for World Music’ sowie Fortsetzung der Erschließung des ‚Music of Man Archive’“. (Projektleitung: Prof. Dr. Raimund Vogels. Projektmitarbeit: Dr. Michael Oehler. Projektdauer: Mai 2011-April 2014)

 

Das im Jahr 2009 an der Stiftung Universität Hildesheim in Kooperation mit der HMTMH gegründete „Center for World Music“(CWM), das eine Reihe weltweit einzigartiger musikethnologischer Sammlungen beherbergt, bildet das Zentrum und die infrastrukturelle Basis eines Netzwerks niedersächsischer musikethnologischer Archive und Sammlungen. Eine der Sammlungen, das Music of Man Archive, wurde in den letzten zweieinhalb Jahren nach gängigen Standards in Teilen erschlossen und digitalisiert.

 

Das aktuelle Projekt möchte die Erschließung des Music of Man Archive fortsetzen und darüber hinaus die im CWM beheimateten Sammlungen mit Tonträgern, Bildträgern, Büchern und Musikinstrumenten samt digitalem Content interaktiv miteinander verknüpfen. Dazu zählen im CWM u. a. die Musikinstrumentensammlungen der Musikethnologen Rolf Irle (ca. 3.000 Musikinstrumente), Robert Günther (980 Musikinstrumente) sowie Wolfgang Laade (ca. 1.000 Instrumente), die zusammengenommen eine der bedeutendsten Sammlungen weltweit darstellen. Das Ziel des Projekts soll im Bereich der Erschließung der verschiedenen Instrumentensammlungen und darauf aufbauend in der Verknüpfung und Vernetzung der verschiedenen Sammlungsobjekte in einem neuartigen ebenfalls zu erarbeitenden Katalog- und Datenbanksystem liegen.