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Freitag, 18.07.2014 13:26 - Alter: 10 Jahre
Medien-StartUps aus dem IJK
Hannover gilt als geschichtsträchtiger Medienstandort, an dem nicht nur Spiegel und Stern gegründet wurden. In einem Planspiel der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover knüpfen Studierende aus dem Bereich Medienmanagement und Medien und Musik an diese Tradition an und starten ihre eigenen Medienunternehmungen. Zum Semesterende haben fünf Gruppen ihre bis ins Detail ausgearbeiteten frei erdachten Geschäftsideen dem Realitätstest unterzogen und vor einer Jury aus Medienexperten erfolgreich präsentiert.
Eine digitale Einkaufsliste auf dem Smartphone, eine revolutionäre Mode-App, Mediendienstleistungen für Fitnessstudios, ein Ratgeber für Bildungsausländer in Hannover, ein Bewertungsportal, das sich speziell an Mobilitätseingeschränkte richtet – kreative Medienlösungen erwarteten die Jury um Michael Balzereit (Sparkasse Hannover), Kai-Thomas Krause (CouchCommerce), Inga Scholz (Zeitungsgruppe Thüringen) und Christof Starke (Hannoverimpuls) im Juli an der Expo Plaza. Zum Abschluss des Sommersemesters hatte das Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) die Medienexperten eingeladen, um die Geschäftsideen von 25 Studierenden hinsichtlich ihrer Praxistauglichkeit und ihrer Marktchancen zu bewerten. In ihrem Fazit lobten die Juroren einhellig die großen Erfolgschancen der Projekte und ermutigten die Studierenden, ihre Unternehmen am Standort Hannover zu gründen. „Die Region bietet diesen innovativen Ideen die passenden Rahmenbedingungen“, unterstrich Christof Starke, Leiter der Gründungswerkstatt der Wirtschaftsförderung Hannoverimpuls.
„Accessity“ ist der Name eines der präsentierten Projekte. Sechs Masterstudentinnen hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die barrierefreie Teilhabe mobilitätseingeschränkter Mitbürger in Hannover zu erleichtern. Im Ergebnis setzen die Gründerinnen unter www.accessity.de derzeit ein Online-Bewertungsportal für Orte des öffentlichen Lebens um, das die Barrierefreiheit und weitere Zusatzinformationen wie Service, Freundlichkeit, Preis-Leistungsverhältnis dokumentieren soll. „Accessity hat sich im Laufe der Zeit zu einem Leidenschaftsprojekt entwickelt, das uns sehr am Herzen liegt. Im Seminar haben wir viele Hilfestellungen und wichtige Kontakte bekommen. Nun freuen wir uns darauf, Accessity auch nach Ende der Lehrveranstaltung weiterzuverfolgen“, berichtet eine der Studentinnen.
Im Lehrprojekt des IJK, das bereits zum dritten Mal stattfand, hatten sich die Hannoverschen Medienstudierenden in Teams von fünf Personen ein halbes Jahr lang praxisbezogen und planspielerisch mit einer eigenen Unternehmensgründung auseinandergesetzt. Begleitet wurden sie dabei von erfahrenen Coaches und Mentoren aus der Medienwirtschaft. Prof. Dr. Beate Schneider, die das Seminar zusammen mit Christopher Buschow am Institut leitete, betont: „Gemeinsam mit unseren Praxispartnern haben wir die Studierenden auf eine Gründung vorbereitet. Jetzt muss jedes Team für sich entscheiden, ob es mit der eigenen Idee an den Markt gehen will. Das Potenzial wäre da.“
Die Seminarteilnehmerinnen und -teilnehmen aus Bachelor- und Master-Studiengängen reisten im Rahmen des Seminars auch gemeinsam nach Berlin, um dort Start-ups zu besuchen und mit jungen Gründerinnen und Gründern in Kontakt zu kommen. Durch Besuche beim Bundesministerium für Wirtschaft und Energie, bei Rocket Internet, AutoButler, LimeMakers, Kitchen Stories und dem Plug & Play Accelerator von Axel Springer lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, was es bedeutet, sich für die eigene Unternehmensgründung zu entscheiden und bekamen Feedback zu ihren eigenen Geschäftsideen. Prof. Dr. Beate Schneider führt aus: „Unsere Studierenden haben gesehen, dass nicht jede Karriere im Konzern beginnen muss. Ein Unternehmen zu gründen ist für Studierende und Absolventen gerade in der veränderten Medienlandschaft von heute eine große Chance. Darauf wollen wir in Hannover aufmerksam machen. Vor allem, da die Stadt, aber auch unser Institut eine lange Tradition erfolgreicher Ausgründungen haben. Für unternehmerisches Denken und Handeln zu begeistern ist uns daher eine Herzensangelegenheit.“
Die Veranstaltung wurde ermöglicht durch eine finanzielle Unterstützung von KommunikationsKultur e.V. – Förderverein des IJK Hannover.