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Montag, 02.12.2024 14:27 - Alter: 42 Tage

Drittmittel für Forschungskooperation „Kunst in Gesellschaft“

Die Hochschule für Bildende Künste (HBK) Braunschweig und die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) forschen ab 2024 gemeinsam für fünf Jahre an einem Forschungsprojekt zum Thema „Kunst in Gesellschaft: Transfer als Praxis- und Wissensform“. Die Kooperation findet im Rahmen des Förderprogramms „Wissenschaftsräume“ statt. Auf Seiten der HMTMH sind Prof. *in i. R. Regina Guhl und Prof. *in Dr. Christine E. Meltzer an dem Projekt beteiligt.

Zeitgenössische Kunst steht in sich ständig wandelnden, komplexen Austausch- und Reflexionsprozessen gesellschaftlicher Wirklichkeit. Dies gilt auch für Institutionen und Beteiligte an künstlerischen Gestaltungs- und Aushandlungsprozessen. Auf Basis künstlerischer Praxisformen entstehen nicht nur künstlerische Arbeiten, hier wird auf verschiedenen Wegen und in unterschiedlichen Feldern soziale Realität hervorgebracht.

Zentrales Anliegen des Forschungsvorhabens ist die Erforschung von Transferprozessen innerhalb solcher sozialen Praktiken. Daran arbeiten gemeinsam die beiden künstlerischen Hochschulen des Landes Niedersachsen, die HBK Braunschweig und die HMTMH.

Forschungsfelder
Absolvent*innen beider Hochschulen arbeiten aktuell sowohl in Kunst- und Kulturinstitutionen als auch in formellen und informellen Bildungseinrichtungen. Sie sind ebenso in verschiedenen Bereichen der Zivilgesellschaft aktiv, in Start-ups, in mittleren und größeren Unternehmen, in der Forschung usw. Was ist das Besondere ihres Prozess- und Praxiswissens? Wie findet ihre künstlerische Qualifikation Eingang in andere soziale Felder wie Bildung, Ökonomie, Ökologie oder Politik – und verändert und entwickelt sie sich dort? Ziel ist die qualitative Erforschung künstlerischer Praxisformen auf der Basis von Interviews mit Absolvent*innen.

Im zweiten Projektteil werden künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum, die in Kooperation mit verschiedenen Partner*innen und Institutionen der Zivilgesellschaft entstehen, hinsichtlich ihres Veränderungspotenzials beforscht. Entsprechend der hohen Relevanz von Fragen der Globalisierung, der Klimaerwärmung oder der Demokratisierung sollen exemplarisch solche Arbeiten beforscht werden, die in dieser Hinsicht einen deutlichen Gesellschaftsbezug aufweisen. Welche Bedeutung haben künstlerische Arbeiten im öffentlichen Raum für die Beteiligten? Welche nachhaltigen Wirkungen zeigen sie?

Im dritten Projektteil wird die Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen und verschiedenen Kulturinstitutionen des Landes in den Blick genommen. Untersucht werden ausgewählte (bestehende oder potenzielle) Partnerschaften der HBK Braunschweig und der HMTMH mit Kulturinstitutionen des Landes wie Museen, Theatern, Konzert- und Opernhäusern sowie Kultureinrichtungen der Freien Szene. Welche Transferpotenziale generieren diese Partnerschaften in Bereichen wie Diversifizierung, Klimawandel, Nachhaltigkeit oder Stärkung der Demokratie?

Forschende
Fünf Professorinnen werden gemeinsam mit vier Post-Docs und zwei Doktorand*innen sowie externen Partnerorganisationen arbeiten.
Forschungsteil 1: Prof. *in Dr. Dorothea Hilliger (HBK) und Prof. *in i. R. Regina Guhl (HMTMH)
Forschungsteil 2: Prof. *in Dr. Rahel Puffert (HBK)
Forschungsteil 3: Prof. *in Dr. Annette Löseke (HBK) und Prof. *in Dr. Christine E. Meltzer (HMTMH)

Mit dem Förderprogramm „Wissenschaftsräume“ unterstützen das Land Niedersachsen und die VolkswagenStiftung die Kooperation zwischen niedersächsischen Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen. „In den Wissenschaftsräumen bringen Forscherinnen und Forscher verschiedene Blickwinkel und Erfahrungen zusammen, um gemeinsam neue Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln“, erklärt Wissenschaftsminister Falko Mohrs.

Eine interdisziplinär zusammengesetzte Kommission unter Leitung der VolkswagenStiftung schlug aus 47 Anträgen 16 Projekte für eine Förderung über insgesamt 45,5 Millionen Euro vor.

Kontakt: Dr. Susanne Bosch (HBK), su.bosch@hbk-bs.de