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Mittwoch, 26.11.2025 09:43 - Alter: 5 Minuten

Erneute Millionenförderung für Forschung an intelligenten Implantaten

Der interdisziplinäre Sonderforschungsbereich/Transregio 298 SIIRI („Sicherheitsintegrierte und infektionsreaktive Implantate“) erhält für weitere dreieinhalb Jahren Fördermittel in Höhe von mehr als zehn Millionen Euro von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Im einzigen sozialwissenschaftlichen Projekt des Verbundes wird das Hanover Center for Health Communication [HC]² des Instituts für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK) der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) seine Forschung im Feld der Gesundheits- und Wissenschaftskommunikation fortsetzen. Im Mittelpunkt stehen Kommunikationsprozesse und Vertrauensdynamiken, die für die Implantatsicherheit und den Behandlungserfolg bedeutsam sind, jedoch häufig unbeachtet bleiben.

Spitzenleistungen im Verbund seit 2021

Vor vier Jahren war SIIRI erstmals gefördert worden. Seitdem forschen mehr als 150 Wissenschaftler*innen aus der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), der Leibniz Universität Hannover (LUH), dem Helmholtz Zentrum für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig, der Technischen Universität Braunschweig sowie der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) gemeinsam an der Entwicklung innovativer Strategien zur Verbesserung der Implantatsicherheit und haben bereits Spitzenleistungen mit internationaler Strahlkraft erbracht.

„Unsere Forschung an intelligenten Implantaten ist nur durch die enge inter- und transdisziplinäre Zusammenarbeit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus der Medizin, der Zahnmedizin sowie den Ingenieur-, Natur- und Sozialwissenschaften möglich“, betont SIIRI-Sprecherin Prof. Dr. Meike Stiesch, Direktorin der Klinik für Zahnärztliche Prothetik und Biomedizinische Werkstoffkunde und Forschungsdekanin der MHH.

Online-Informationsquellen und digitale Anwendungen im Fokus

Das kommunikationswissenschaftliche Teilprojekt an der HMTMH geht der Frage auf den Grund, welche Bedeutung das Vertrauen und eine patientenzentrierte Kommunikation für die Behandlungstreue und die Implantatsicherheit haben. Auch wird erforscht, wovon die Akzeptanz intelligenter Implantate bei Patient*innen und in der breiten Öffentlichkeit abhängt und vor welchen Herausforderungen sich auch Gesundheitsfachkräfte durch solche Innovationen sehen.

In der zweiten Förderphase wird ein Schwerpunkt darauf liegen, die Potenziale der Nutzung von Online-Informationsquellen und digitalen Anwendungen – sog. mHealth-Tools – für das Empowerment der Patient*innen und den implantologischen Behandlungserfolg zu ergründen. Besondere Berücksichtigung sollen dabei die Bedarfe sozial benachteiligter Patient*innen bzw. jener mit hohem Risikostatus finden. Zudem wird die Perspektive von Gesundheitsfachkräften einbezogen, um eine patientenzentrierte Kommunikation im Behandlungsverlauf und innerprofessionelle Herausforderungen schon zu Beginn des Entwicklungsprozesses mitzudenken. „Indem wir den ‚Faktor Mensch‘ frühzeitig einbeziehen, wird zugleich dem grundlagenwissenschaftlichen Charakter der Gesundheitskommunikationsforschung Rechnung getragen“, betont Prof. Dr. Eva Baumann, Leiterin des [HC]², Beauftragte für die Wissenschaft der HMTMH und Mitglied des Vorstands des SIIRI-Verbundes.

Neben Prof. Dr. Eva Baumann fungiert Jun.-Prof. Elena Link (Johannes Gutenberg-Universität Mainz, bis 2023 IJK Hannover) als „Principal Investigator“ des kommunikationswissenschaftlichen Teilprojekts. Auch IJK-Prof. Dr. Christoph Klimmt als beteiligter Wissenschaftler sowie die wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen Charlotte Schrimpff und Tanja Fisse bleiben dem Team in der zweiten Förderphase erhalten.