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Mittwoch, 15.10.2008 11:15 - Alter: 16 Jahre

Vorlesungsreihe „Populäre Musik“ startet an der Hochschule für Musik und Theater Hannover

‚Pop music‘ war nicht nur eine umwälzende Neuerung des 20. Jahrhunderts, die mit neuen Medien und Technologien die Hör- und Konsumgewohnheiten revolutioniert hat und heute ein Forschungsfeld vor allem der Musikpsychologie, Musikpädagogik sowie der Kultur- und Medienwissenschaften ist. ‚Populäre Musik‘ gab es zu allen Zeiten und hat als beliebte, bekannte, gemeinverständliche und suggestive Musik schon immer ihre Wirkung auf ein größeres Publikum entfaltet. 

Damit verdient sie auch als historisches Phänomen Aufmerksamkeit. Diese wurde ihr allerdings seitens der älteren Musikgeschichtsschreibung nur bedingt zuteil. Denn wo das Interesse eher künstlerisch herausragenden Werken, Gattungen und MusikerInnenpersönlichkeiten gilt, rückt jene Musik aus dem Blick, die einer breiten Masse gefiel oder aus ihr heraus entstanden war. So vielfältig sich die Bedeutungen des Adjektivs ‚populär’ im Laufe der Jahrhunderte aufspalten, so gehört es doch semantisch zum Wortfeld ‚Volk‘. Und damit trägt es bereits die ästhetische Qualität des vermeintlich ‚Einfachen‘ und ‚Niedrigen‘ in sich, von der sich die Musikwissenschaft zunächst zwangsläufig distanziert hat, um ihren Platz als Kunstwissenschaft neben den Sozial- und Geisteswissenschaften zu behaupten.

Die Vorlesungs- und Gesprächsreihe „Dialoge zwischen Kunst und Wissenschaft“ an der Hochschule für Musik und Theater Hannover (HMTH) steht in diesem Semester unter dem Thema „Populäre Musik – eine Kulturgeschichte zwischen 1500 und heute“. In der am 27. Oktober in Hörsaal 202 beginnenden Ringvorlesung soll danach gefragt werden, wie, warum und unter welchen Bedingungen Musik populär war und ist. Welche Kriterien eine Musik hierfür erfüllen muss und wie über populäre Musik gesprochen wurde bzw. aus historischer und systematischer Perspektive sinnvoll nachgedacht und geforscht werden kann, wird ebenfalls von Interesse sein.

So vielfältig die Fragen sind, so vielfältig sind die vertretenen Disziplinen: Für die historische Musikwissenschaft an der HMTH stehen neben den Veranstalterinnen Sabine Meine und Nina Noeske Katrin Eggers, Lorenz Luyken, Ruth Müller-Lindenberg und Stefan Weiss. Die systematische Perspektive wird von Reinhard Kopiez, die musikethnologische Perspektive von Kerstin Klenke und Raimund Vogels vertreten werden, einen Beitrag aus musikmedizinischer Sichtweise wird Eckart Altenmüller beisteuern. Als Gäste konnten die MusikwissenschaftlerInnen Nils Grosch, Florian Heesch, Dietrich Helms, Knut Holtsträter, Katharina Hottmann, Matthias Tischer und Melanie Unseld gewonnen werden.

Das Programm im Internet:
http://www.fmg.hmt-hannover.de/de/aktuelles/vorlesungsreihen/populaere-musik-eine-kulturgeschichte-zwischen-1500-und-heute/