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Montag, 16.11.2009 16:49 - Alter: 14 Jahre

Können Sie sich eine Welt ohne Musik vorstellen?

Wir nicht. Die deutschen Musikhochschulen
19. November 2009 – Aktionstag Musikalische Bildung

Die deutschen Musikhochschulen veranstalten einen gemeinsamen „Aktionstag musikalische Bildung“. Überall in Deutschland stehen am 19. November 2009 die Türen der Musikhochschulen offen – und alle sind herzlich eingeladen.
Dem Mutterland der Musik droht die Basis zu verkümmern: Inzwischen wachsen die meisten unserer Kinder auf, ohne jemals eigene musikalische Erfahrungen zu machen. Der Aktionstag ist der Auftakt zu einem Aktionsjahr zur musikalischen Bildung, mit dem die deutschen Musikhochschulen ein Zeichen setzen wollen.

Die Lehrenden der Hochschule für Musik und Theater Hannover werden am 19. November 2009 vormittags unter dem Motto „Musik verbindet“ Schulen aus dem Großraum Hannover einen Besuch abstatten. Sie werden am Unterricht teilnehmen, den Unterricht gestalten, ihre Instrumente vorstellen, Musik spielen, Musik zeigen, Neugierig machen. Sie gehen auf die Zielgruppe zu und wollen Musik erlebbar machen. Damit sollen Kinder und Jugendliche für Musik und ihren Wert sensibilisiert werden. Es soll aber auch für das spätere Berufsziel, beispielsweise Musiklehrer/in, das Interesse geweckt werden. Und natürlich darf der Spaß beim Musizieren entdeckt werden.

Der Pianist Markus Becker etwa wird Grundschule Hämelerwald in Lehrte besuchen und mit den dritten und vierten Klassen arbeiten. Prof. Krzysztof Wegrzyn, Violinprofessor der HMTH, ist mit dem Schulorchester des Gymnasiums St. Ursula-Schule Hannover verabredet. Vizepräsident Prof. Gerrit Zitterbart wird in Göttingen am Otto-Hahn-Gymnasium Klavierwerke von Beethoven besprechen. Und am Geschwister-Scholl-Gymnasium Berenbostel wird Vizepräsidentin Prof. Gudrun Schröfel an diesem Donnerstag am Musikunterricht teilnehmen.
Insgesamt werden 18 Paten-Projekte am Donnerstag durchgeführt werden.

Im Einzelnen sind neben den genannten noch folgende Schulen beteiligt:

  • Gymnasien: Helene-Lange Schule Hannover, Leibnizschule Hannover, Schillerschule Hannover, Marienschule Hildesheim, Gymnasium Langenhagen, Matthias-Claudius-Gymnasium Gehrden, Goetheschule Hannover, Käthe-Kollwitz-Schule
  • Grundschulen: Peter-Petersen-Schule, Grundschule Drispenstedt, Grundschule Comeniusschule
  • Sonstige Schulformen: Realschule Misburg, Sprachheilschule Celle,  Kooperative Gesamtschule Hemmingen

Am Nachmittag des 19.11. werden sich die HMTH-Studierenden –  im übertragenen Sinn also die Zukunft der musikpädagogischen Ausbildung, mit dem Fach Schulmusik auseinander setzen. In einer Podiumsdiskussion soll mit Vertretern aus Schulen, dem Ministerium und dem Studienseminar auf die Situation des Schulfachs Musik in Niedersachsen eingegangen werden. Aber auch ganz praktische Fragen wie Einstellungsprognosen für die zukünftigen Lehrerinnen und Lehrer, Lehrinhalte und weitere musikpädagogische Aspekte sollen in Hörsaal 202 um 17:00 Uhr besprochen werden. Die Veranstaltung ist initiiert vom AStA der Hochschule für Musik und Theater Hannover.


Hintergrund Aktionstag
Der Mensch braucht Musik. Musik ist unverzichtbar für seine Existenz. Musik stiftet kulturelle und gesellschaftliche Identität, öffnet neue Horizonte und ist Teil der wirtschaftlichen Wertschöpfung. Die Musikhochschulen sind der Musik eine Heimat. Hier kann sich musikalisches Talent vielfältig entwickeln: zu künstlerischer Höchstleistung für die internationalen Bühnen und als Vermittler von musikalischem Erleben, Tun und Verstehen. Die Musikhochschulen pflegen die Musik auf höchstem Niveau. Tradition und Innovation fließen ein in Selbstverständnis und Programm.

„Die deutschen Musikhochschulen” sind der Zusammenschluss aller 24 selbstständigen staatlichen Musikhochschulen in Deutschland. Sie übernehmen Verantwortung als eine Interessenvertretung für Musik. Sie setzen sich mit Nachdruck ein für eine Gesellschaft, die die Bedeutung von Musik erkennt, nutzt und fördert. Weltweit gilt Deutschland als das Land der Musik. Doch inzwischen wachsen die meisten unserer Kinder auf, ohne jemals eigene musikalische Erfahrungen zu machen. Dabei gehört Musik zum Menschen. Musikalische Bildung ist Persönlichkeitsbildung, und jedes Kind hat ein Recht darauf. Die Musikhochschulen sehen sehr deutlich die Gefahr der musischen Verarmung unseres Landes und wollen dem entgegenwirken. Mit einem Aktionsjahr für die musikalische Bildung und Ausbildung wollen wir ein Zeichen setzen – der Aktionstag am 19. November bildet dazu den Auftakt.

Der Aktionstag entstand aus der „Initiative musikalische Bildung“, die auf Anregung der Kultusministerkonferenz (KMK) ins Leben gerufen wurde. In einer gemeinsam verabschiedeten Resolution der Rektorenkonferenz der Musikhochschulen in Deutschland heißt es dazu: „Die deutschen Musikhochschulen sehen sich sowohl der Ausbildung musikalischer Exzellenz verpflichtet als auch einer gesellschaftlichen Verantwortung für die Bereitstellung hochwertiger musikpädagogischer Angebote, die allen Kindern und Jugendlichen zugänglich sind. Als Ausbildungsinstitutionen für Persönlichkeiten in den Bereichen Musik, Pädagogik und Gestaltung des deutschen Musiklebens werden sie sich daher in der Wahrnehmung von künstlerischen, wissenschaftlichen und pädagogischen Aufgaben an den Zielen der „Initiative Musikalische Bildung“ ausrichten.“

Das Programm der 24 deutschen Musikhochschulen am „Aktionstag musikalische Bildung“ finden Sie hier http://www.die-deutschen-musikhochschulen.de/