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Donnerstag, 16.05.2013 10:28 - Alter: 11 Jahre

Sowjetische Musik im Ausland

Internationales Symposium des Musikwissenschaftlichen Instituts | 23. bis 26. Mai 2013 in Hörsaal 202 am Emmichplatz

Das internationale musikwissenschaftliche Symposium „Sowjetische Musik im Ausland“ an der HMTMH richtet vom 23. bis 26. Mai 2013 den Blick auf die Rezeption einzelner Komponist(inn)en, aber auch auf die Funktionen des Konzepts „sowjetische Musik“ in unterschiedlichsten Musikdiskursen des Auslandes. Forscher(innen) aus zehn Staaten diskutieren als Gäste des Musikwissenschaftlichen Instituts der HMTMH (Konzept: Prof. Stefan Weiss) im Hörsaal 202. Die Teilnahme ist kostenlos. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert das Kooperationsprojekt mit der IMS Study Group Shostakovich and His Epoch.

In den letzten Jahrzehnten hat die Öffnung russischer Archive einen bedeutenden Zuwachs an Wissen über die Geschichte der sowjetischen Musik gebracht. Die Aufmerksamkeit der Forschung richtete sich dabei zunächst verstärkt auf die innersowjetischen Verhältnisse – die Relation von totalitärer Staatsmacht und künstlerischem Schaffen –, während die internationalen Verflechtungen sehr im Hintergrund blieben. Dabei ist es ein hochinteressanter Aspekt  der sowjetischen Musik, dass sie auch im Ausland kontroverse Spuren hinterließ. Ob wegen ihrer Expressivität  bewundert oder als verordnetes Vorbild gehasst, als kompositionstechnisch rückständig belächelt oder als Vorreiterin einer neuen Spiritualität gefeiert: Sowjetische Musik sorgte auch jenseits der Staatsgrenzen für Debatten, und sie tut das bis heute.

Dieser Vielfalt an Auslandsbeziehungen geht das internationale Symposium „Sowjetische Musik im Ausland“ in Hannover nach. Primär geraten dabei diejenigen Komponist(inn)en in den Blick, die internationale Vorstellungen von sowjetischer Musik geprägt haben: Dmitri Schostakowitsch, Sergei Prokofjew oder die Moskauer Troika  aus Alfred Schnittke, Sofia Gubaidulina und Edison Denissow.  Zur Debatte stehen aber auch die Beiträge, die Interpreten wie Swjatoslaw Richter oder Verleger wie Hans Sikorski zur Formung dieses Bildes geleistet haben.

Sowjetische Musik im Ausland bedeutete niemals bloß Information über eine „fremde“ Musikkultur, sondern diente auch der Selbstvergewisserung des jeweils „Eigenen“ im empfangenden Land. Für das Symposium blicken die Referentinnen und Referenten aus Europa und den USA deshalb auch auf die Funktionen, die das Konzept ‚sowjetische Musik‘ in den Musikdiskursen von Ländern wie Deutschland, Estland, Litauen, Ungarn, Italien, England, USA und China annahm.


Programm-Flyer zum Download:
http://www.musikwissenschaft.hmtm-hannover.de/fileadmin/www.musikwissenschaft/Downloads/Sowjetische-MusikimAusland-Flyer.pdf