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Freitag, 18.12.2015 17:00 - Alter: 8 Jahre

2,8 Millionen Euro für HMTMH

Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover beruft dreimal im Professorinnenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung | Drei Projektanträge im Programm „Niedersachsen Vorab“ zusätzlich bewilligt

 

Mit der erfolgreichen Berufung von Dr. Sarah M. Roß, Dr. Eva Baumann und Dr. Laura Krämer konnte die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover 2015 drei Professuren im Professorinnenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) anmelden und erhielt fast die maximal mögliche Fördersumme. 2, 2 Millionen Euro stehen der HMTMH in den kommenden fünf Jahren für die Finanzierung und großzügige Ausstattung der Lehrstühle für Jüdische Musikstudien mit einem Schwerpunkt in synagogaler Musik, Kommunikationsforschung und Musiktheorie sowie zur Fortführung und Entwicklung von Maßnahmen aus dem Gleichstellungskonzept zur Verfügung. Zusätzlich konnten alle drei Professorinnen mit Anträgen in der Förderlinie „Professorinnen für Niedersachsen“ der Volkswagenstiftung Mittel in Höhe von 670.000 Euro einwerben.

„Ein zweifaches Geschenk nach harter Arbeit“, würdigt Hochschulpräsidentin Prof. Dr. Susanne Rode-Breymann den Erfolg. „Wir konnten nicht nur hervorragende Professorinnen an die HMTMH berufen, sondern sind nun auch in der Lage, ihre wissenschaftlichen und künstlerischen Vorhaben finanziell in erheblichem Umfang zu fördern.“  Ein besonderer Erfolg ist diese breite Förderung auch für Birgit Fritzen, hauptamtliche Gleichstellungsbeauftrage der HMTMH. Sie zeichnet für das gelungene Gleichstellungskonzept, das Grundlage für die Aufnahme in das BMBF-Programm war, verantwortlich und hat den gesamten Prozess federführend begleitet. „Ergänzend zur Gewinnung herausragender Kandidatinnen werden eine Reihe Qualifizierungsstellen für wissenschaftliche und künstlerische Nachwuchskräfte geschaffen – insgesamt zwölf Personen, die im Zusammenhang mit dem Professorinnenprogramm II an die Hochschule kommen. Durch die zusätzlichen Gleichstellungsmaßnahmen können zudem weitere Anstrengungen zur strukturellen Verankerung von Geschlechter- und Familiengerechtigkeit an der HMTMH unternommen werden,“ erläutert Birgit Fritzen.

Im März 2014 hatte sich die HMTMH zur Aufnahme in die zweite Runde des Professorinnenprogramms beworben. Kernpunkte ihres Konzepts waren die Steigerung des Anteils von Frauen in Gremien und Spitzenpositionen, die Begleitung von Berufs- und Karriereplanung erfolgreicher Nachwuchskünstlerinnen und -wissenschaftlerinnen sowie Integration von mehr Genderkompetenz in die Lehre. Mit der Umsetzung und Fortschreibung ihres Gleichstellungsprogramms überzeugte die HMTMH das Auswahlgremium und wurde als „herausragendes Vorbild für eine chancengerechte Hochschule“ geadelt.

Das „Niedersachsen Vorab“ von Volkswagenstiftung und Land Niedersachsen bietet die Möglichkeit zur Erweiterung der Fördersumme des Bundes. Professorinnen, die im Rahmen des Professorinnenprogramms II an Niedersächsische Hochschulen berufen werden, haben die Möglichkeit, in der Förderlinie „Professorinnen für Niedersachsen“ Projektanträge bis max. 300.000 Euro zu stellen. Hier konnten alle drei HMTMH-Neuberufungen punkten und erhalten für je drei Jahre zusätzliche Mittel in Höhe von insgesamt rund 672.000 Euro.

„Für mich liegt der unschätzbare Gewinn des Programms darin, über Ressourcen für Aufbau und Institutionalisierung der wissenschaftlichen Gesundheitskommunikation am Standort Niedersachsen und in Hannover verfügen zu dürfen.“ Dr. Eva Baumann wurde mit Wirkung vom 1. Juni 2015 als Professorin für Kommunikationswissenschaft an die HMTMH berufen und lehrt und forscht am Institut für Journalistik und Kommunikationsforschung (IJK). Sie plant ein Zentrum für Gesundheitskommunikation als Forschungsinitiative, aber auch als Plattform für Vernetzung und Transfer auf inter- und transdisziplinärer Ebene. „Unser Ziel ist es, wissenschaftlich fundierte Antworten auf drängende und praxisrelevante Fragen zur Rolle von Kommunikation für die Entstehung und Veränderung gesundheitsrelevanter Vorstellungen, Einstellungen und Verhaltensweisen zu finden.“

Für Prof. Dr. Sarah M. Roß, seit dem 2. Oktober 2015 Professorin für Jüdische Musikstudien mit einem Schwerpunkt in synagogaler Musik am Europäischen Zentrum für Jüdische Musik (EZJM) der HMTMH, ist die Möglichkeit zur Erweiterung des wissenschaftlichen und studentischen Personals für ihre Etablierung zentral: „Durch die Förderung im Professorinnenprogramm konnte ich zusätzliche Kräfte einstellen, die neben dem bereits bestehenden Team für die Neuausrichtung des EZJM, die Sichtbarmachung der Forschung zu jüdischer Musik in Deutschland und vor allem für den Aufbau des neuen Fachs ‚Jüdische Musikstudien‘ im Studienprogramm der Hochschule von unschätzbarem Wert sind. Ideen und Visionen für ein Forschungszentrum zu haben alleine reicht nicht aus, man braucht auch Menschen, die diese mit einem realisieren.“

„Mit meiner Professur verbunden ist der Auftrag, die Vernetzung der HMTMH mit anderen Institutionen der Musikausbildung wie Musikschulen und allgemeinbildenden Schulen in Hannover und Niedersachsen zu stärken. Aus Mitteln des Professorinnenprogramms konnte ich einen Mitarbeiter einstellen, der mich bei den Vernetzungsaufgaben und beim Auf- und Ausbau des Fachgebiets Methodik der Musiktheorie unterstützt,“ lobt auch Prof. Dr. Laura Krämer, Professorin für Musiktheorie mit dem Schwerpunkt Methodik seit 1. Mai 2015, die Möglichkeiten durch die Förderung.  

Die Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) ist eine künstlerisch-wissenschaftliche Hochschule mit rund 1.500 Studierenden und 450 Beschäftigten in Lehre, Forschung und Verwaltung. In 33 Studiengängen setzt die HMTMH sowohl hervorragende Spitzenförderung als auch nachhaltige Breitenarbeit um. Die Hochschulangehörigen stammen aktuell aus 54 Nationen und studieren und arbeiten in fünf künstlerischen und sechs wissenschaftlichen Instituten an sechs Standorten in Hannover.

Neben der HMTMH werden elf niedersächsische Hochschulen und bundesweit 146 Hochschulen im Rahmen des Professorinnenprogramms II von 2014 bis 2019 gefördert, darunter insgesamt acht künstlerische Hochschulen.