György Ligetis Positionierung im Neue-Musik-Diskurs"Ein Blinder im Labyrinth"
Aliute Meczies, Portrait György Ligeti (1985), Copyright: Privatbesitz
Das Symposium spricht am Beispiel György Ligetis einen Problemkomplex an, dem für die Musikgeschichte des 20. und 21. Jahrhunderts, besonders aber für die Zeit nach 1950 erhöhte Bedeutung zukommt. War bereits in der seriellen Phase der westeuropäischen Avantgarde Theoriebildung Teil einer notwendigen Selbst-Legitimation, so sehen sich Komponierende seit der „Postmoderne“ (mit der ein großer Teil von Ligetis Wirken zeitlich zusammenfällt) zunehmend dem Anspruch ausgesetzt, sich gegenüber einer immer zahlreicheren und unüberschaubareren Konkurrenz, auch in der Auseinandersetzung mit nach - folgenden Generationen, als kompositorische Individuen jenseits von Tendenzen und Schulen zu positionieren.
Eine solche Positionierung hat vielerlei Komponenten: Zum Verfertigen der „Werke“ selbst treten die im Neue-Musik-Diskurs der Nachkriegszeit üblich gewordenen verbalen Kommentare der Komponierenden sowie die Fremdcharakterisierung durch das kritische Schrifttum. Zu erforschen, wie diese Bereiche zu einer Positionierung im Neue-Musik-Diskurs zusammenwirken, ist das Ziel des Symposiums.
Donnerstag, 20. November 2014
18:00 Uhr: Begrüßung
Grußwort
Susanne Rode-Breymann, Präsidentin der HMTMH
Keynote
The innate Melodist
Richard Steinitz, Huddersfield
Recital
György Ligeti
Etudes pour piano (Auswahl)
Thomas Hell, Klavier
Freitag, 21. November 2014
09:00 Uhr: Beobachtungen zum Verhältnis von Klangfarbe, Raum und Zeit bei Ligeti
Lukas Haselböck, Wien
09:45 Uhr: Lontano - Inszenierung von Tonalität als Epiphanie
Frank Märkel, HMTMH
Kaffepause
11:00 Uhr: Die Rezeption Ligetis in Ungarn
Anna Dalos, Budapest
11:45 Uhr: Schuldfragen - Ligeti und die Aufarbeitung des Holocaust im deutschsprachigen Raum
Beate Kutschke, Dresden
Mittagspause
14:30 Uhr: Aventures toujours - Groteskes, Humoristisches, Absurdes
Volker Helbing, HMTMH
15:15 Uhr: San Francisco Polyphony - Von Schubladen und ähnlichen Aufbewahrungssystemen
Lorenz Luyken, HMTMH
Kaffepause
16:30 Uhr: Verwendung, Verleugnung, Wiederentdeckung - Ligeti und ethnische Musiken
Márton Kerékfy, Budapest
17:15 Uhr: Harald Kaufmann und Ove Nordwall: Musikologische Sprachrohre oder Stichwortgeber der öffentlichen Figur Ligeti?
Heidy Zimmermann, Basel
19:30 Uhr: Konzert | Richard Jakoby Saal
György Ligeti
Aventures 1962 für 3 Sänger und 7 Instrumentalisten
Sophia Körber, Bineta Diouf, Luciano Lodi, banda modern
Leitung: Anonius Adamske und Christian Velden
Volumina für Orgel 1962
Sachiko Kawakatsu
Etüden für Klavier
Étude Nr. 15 White on White (1995)
Étude Nr. 4 Fanfares (1985)
Étude Nr. 11 En Suspens (1994)
Étude Nr. 12 Entrelacs (1992-93)
Étude Nr. 13 L'escalier du diable (1993)
Thomas Hell
Das Konzert findet in Kooperation mit dem Institut für neue Musik - Incontri statt
Samstag, 22. November 2014
09:00 Uhr: Allusion - Einschluss - Gekerbter Raum | Traditionelle Residuen bei Ligeti
Ariane Jeßulat, Würzburg
09:45 Uhr: Der kanonisierte Ligeti
Stefan Weiss, HMTMH
Kaffepause
11:00 Uhr: Strukturelle, ästhetische und semantische Aspekte von Ligetis Illusion(ismus)
Markéta Štefková, Bratislava
11:45 Uhr: "...ein violetter Ort von blecherner Beschaffenheit und ebensolchem Klang" - György Ligeti als Synästhetiker
Nina Noeske, Hamburg
Mittagspause
14:30 Uhr: "...gehört, doch nicht gespielt..." - Analytische Anmerkungen zu einigen Etudes pour piano
Michael Polth, Mannheim
Thomas Hell spielt die im Vortrag analysierten Etüden am Klavier.
Auf einen Blick
Veranstalter
Fachgruppe Musiktheorie der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Musikwissenschaftliches Institut der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Leitung und Konzeption
volker.helbing@hmtm-hannover.de
stefan.weiss@hmtm-hannover.de
Veranstaltungsort
Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Hörsaal 202, Neues Haus 1, 30175 Hannover
Die Teilnahme am Symposium ist kostenlos. Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft.
Symposium-Flyer zum Download
- Ligety-Symposium-Nov-2014 www.pdf (pdf Datei,262 K)
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Zuletzt bearbeitet: 16.03.2015
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