Kunst. Macht. Menschlichkeit

„Kunst. Macht. Menschlichkeit“ – 
Machtmissbrauch ernstnehmen, aufarbeiten, vorbeugen

Machtmissbrauch ist ein Problem der gesamten Gesellschaft: Überall, wo im Zusammenarbeiten und -leben von Menschen Machtverhältnisse bestehen, besteht die Gefahr ihres Missbrauchs. Auch Hochschulen sind hiervon selbstverständlich nicht ausgenommen. Und insbesondere die Lehr- und Lernsituation an Musikhochschulen ist oft durch eine besondere persönliche Nähe zwischen Lehrenden und Studierenden gekennzeichnet. Dies erfordert erhöhte Sensibilität und Wachsamkeit im Umgang mit den verschiedenen Erscheinungsformen von Machtmissbrauch.

Machtmissbrauch beginnt immer dann, wenn Fairness und Respekt im alltäglichen Umgang miteinander durch Verhaltensweisen verletzt werden, die durch ein Machtgefälle ermöglicht, begünstigt oder verstärkt werden. Er beschränkt sich nicht allein auf extreme Einzelfälle, wie sie die öffentliche Berichterstattung prägen, sondern kann sich auch in ganz alltäglichen Situationen des Hochschullebens zeigen.

Auch an der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover (HMTMH) mussten und müssen wir mit Konflikten umgehen, in denen Fehlverhalten durch Machtgefälle ermöglicht oder begünstigt wurde. Solche Fälle können unterschiedlich schwerwiegend sein, die bestehenden rechtlichen Rahmenbedingungen mögen ebenso wie widersprüchliche Sichtweisen den Umgang mit ihnen kompliziert machen. Auch kann nicht immer ein Konsens über ein angemessenes Vorgehen gefunden werden. Dies alles kann und darf aber kein Vorwand dafür sein, sich solchen Vorfällen nicht zu stellen. Im Gegenteil: Machtmissbrauch ist keine Bagatelle und darf nicht so behandelt werden. Dies beginnt, aber endet nicht mit der Schaffung geeigneter Möglichkeiten für Betroffene, Fälle von Machtmissbrauch zu melden. Diese Berichte von Betroffenen nehmen wir ernst und gehen ihnen nach, um dann im Rahmen der rechtlichen Möglichkeiten zu handeln.

Was bisher geschah

  • Bereits im Jahr 2019 hat die HMTMH eine Richtline zum Schutz vor Benachteiligung, Diskriminierung, sexueller Belästigung und Gewalt verabschiedet. Damit hat die Hochschule eine wichtige formale Grundlage geschaffen, um gegen Fälle von Machtmissbrauch auch disziplinarisch vorgehen zu können.
  • Ergänzend zu den bereits seit längerem bestehenden Möglichkeiten, Fälle von Machtmissbrauch und Diskriminierung anzusprechen (Vertrauensdozent*innen, Gleichstellungsbeauftragte), wurde im Jahr 2023 zudem eine dezidierte Beschwerdestelle zum Schutz vor Benachteiligung, Diskriminierung, sexuelle Belästigung und Gewalt eingerichtet. Hier können sich Betroffene sowohl vertraulich beraten lassen als auch förmliche und nichtförmliche Beschwerdeverfahren einleiten.
  • Die HMTMH hat im Jahr 2024 an einem Positionspapier der Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen (RKM) und an entsprechenden Handlungsempfehlungen mitgearbeitet. Diese Stellungnahmen setzen ein eindeutiges und unmissverständliches Zeichen gegen Machtmissbrauch – nach innen und nach außen. Gleiches gilt für ein Empfehlungspapier, das die Hochschulrektorenkonferenz (HRK) im Mai 2024 beschlossen hat. Die HMTMH trägt diese Erklärungen in vollem Umfang mit.

Wie es weitergeht

Damit ist die Arbeit nicht getan. Neben der konsequenten und verantwortungsvollen Aufarbeitung von Vorfällen geht es auch um die Schaffung von Awareness und um eine fortwährende Sensibilisierung, um Fällen von Machtmissbrauch möglichst schon vorzubeugen.

  • Die HMTMH wird an einer umfassenden wissenschaftlichen Studie teilnehmen, die die RKM in Auftrag gegeben hat, um das Problem des Machtmissbrauchs an Musikhochschulen empirisch aufzuarbeiten und aus den Ergebnissen weitere Handlungsoptionen abzuleiten.
  • Die HMTMH wird sich an einem bundesweiten Aktionstag der deutschen Musikhochschulen beteiligen, der am 27. November 2025 unter dem Titel „Kunst. Macht. Menschlichkeit“ stattfinden wird. Dieser Tag soll ein klares Zeichen in die Hochschule senden, dass Machtmissbrauch nicht verharmlost, toleriert oder normalisiert werden darf. Die inhaltlichen Vorbereitungen für den Aktionstag werden in Kürze anlaufen.

Die HMTMH soll ein Ort sein, der von „Respekt und Toleranz, Vertrauen und Solidarität sowie Offenheit und Pluralität“ geprägt ist und an dem sich „alle Hochschulmitglieder sicher fühlen, fair behandelt werden und ein sensibler, verantwortungsbewusster und respektvoller Umgang miteinander fest etabliert ist“, wie es die Rektorenkonferenz der deutschen Musikhochschulen formuliert hat. Hieraus erwächst eine besondere Verantwortung und Verpflichtung für alle, die in der Hochschule in verschiedenen Kontexten mit Macht ausgestattet sind. Dies gilt selbstverständlich auch für die Hochschulleitung: Wir alle haben daran mitzuwirken, dass Kunst, Forschung und Lehre in einem vertrauensvollen, missbrauchsfreien Umfeld gedeihen können.

Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Hans Jürgen Prömel [he/his]
Präsident (m.d.W.d.G.b.)
Beauftragter des Niedersächsischen Ministers für Wissenschaft und Kultur

Informationen zur Beschwerdestelle

Wenn Sie Opfer von Machtmissbrauch, Diskriminierung oder sexueller Belästigung geworden sind oder wenn Sie eine Situation erlebt haben, bei der Sie diesbezüglich unsicher sind, können Sie sich vertraulich an die Beschwerdestelle zum Schutz vor Benachteiligung, Diskriminierung, sexuelle Belästigung und Gewalt der HMTMH wenden. 

Sie können die Beschwerdestelle kontaktieren, um sich zunächst zu besprechen und beraten zu lassen. Sie können über die Beschwerdestelle aber auch – als ein Ergebnis des Beratungsgesprächs – ein nichtförmliches oder ein förmliches Beschwerdeverfahren einleiten. In einem förmlichen Beschwerdeverfahren werden alle notwendigen Beteiligten angehört. Die Entscheidung über mögliche Sanktionen trifft abschließend das Präsidium.

Sollten Sie Fragen zum Verfahren haben, steht Ihnen Frau Dr. Angelika Bode gerne für eine Beratung zur Verfügung. Alle Gespräche werden streng vertraulich behandelt.

Kontakt:
Dr. Angelika Bode 
Telefon + 49 (0)511 3100-7623
E-Mail: beschwerdestelle@hmtm-hannover.de 

Selbstverständlich stehen Ihnen neben der Beschwerdestelle auch die Vertrauensdozent*innen, das Gleichstellungsbüro oder andere Vertraute Ihrer Wahl an der HMTMH als Ansprechpartner*innen zur Verfügung.

 

In Fällen von Machtmissbrauch können Sie die folgenden Ansprechpersonen der Hochschule kontaktieren:

Beschwerdestelle zum Schutz vor Benachteiligung, Diskriminierung, sexuelle Belästigung und Gewalt

Dr. Angelika Bode

Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
Neues Haus 1, 30175 Hannover
Raum 3.003 | Loebensteinstraße 2

Telefon: +49 (0)511 3100-7623
Mail: beschwerdestelle@hmtm-hannover.de

Vertrauensdozent*innen

  • Prof. Elisa Läubin

    Professorin für Elementare Musikpädagogik, Vertrauensdozentin der Studierenden

    Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover
    Neues Haus 1, 30175 Hannover

    elisa.laeubin@hmtm-hannover.de
    Weitere Informationen:

  • Dr. Lorenz Luyken

    Wissenschaftlicher Mitarbeiter, Historische Musikwissenschaft, Vertrauensdozent für Studierende

    Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover, Musikwissenschaftliches Institut
    Neues Haus 1, 30175 Hannover
    Seelhorststraße 3, 2. OG

    Telefon: +49 (0)511 3100-7633
    Lorenz.Luyken@hmtm-hannover.de
    Weitere Informationen:

    Sprechzeiten: Mo 16:15- 17:45 Uhr

Zuletzt bearbeitet: 14.07.2025

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