pressto | Unveröffentlichtes 2019/2020: Thementag

Musizieren mit Hörschädigung – wie geht das?

Aktuell sind circa 15 Millionen Menschen in Deutschland von einer Hörschädigung betroffen. Viele von ihnen sind musikalisch interessiert, haben aber keinen Zugang zur Welt der Musik.

Um dies zu ändern, veranstaltete die Hannoversche Cochlea Implantat Gesellschaft (HCIG) gemeinsam mit der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover am 11. Mai 2019 an der HMTMH einen Thementag mit dem Titel „Musizieren mit Hörschädigung – wie geht das?“. Die Veranstaltung unter der Leitung von Andrea Welte, Roswitha Rother und Dr. Claus-Jürgen Schulz richtete sich gleichermaßen an Hörgerät- und CI-Träger*innen, Musiklehrende und Studierende. Ziel war es einerseits, Erwachsene mit postlingualer Hörschädigung zum Musizieren zu motivieren und andererseits Lehrkräfte für das Thema zu sensibilisieren und musikpädagogische Möglichkeiten auszuloten.

Nachdem sich die ca. 120 Teilnehmehmenden in Vorträgen Wissen über das Musikhören und Musizieren mit CI aneignen konnten, fanden am Nachmittag verschiedene Workshops statt. Bei einem Instrumentenkarussell zum Beispiel konnten unter Anleitung von Studierenden und Lehrenden der HMTMH Instrumente kennengelernt und ausprobiert werden. Hier wurde deutlich, wie unterschiedlich Musik und Musikinstrumente von Menschen mit Hörschädigung wahrgenommen werden.

In der Abschlussrunde waren die Begeisterung für Musik sowie die starke Motivation vieler Menschen mit Hörschädigung, Musik zu machen, sehr deutlich; oft wurde der Wunsch nach (mehr) musikalischen Angeboten geäußert. Alle Anwesenden zeigten sich dankbar für die vielen Informationen und Anstöße sowie den interdisziplinären Austausch.

Dass man auch mit einer Hörschädigung (und mit CI) professioneller Musiker sein kann, stellte der italienische Pianist Davide Santacolomba unter Beweis, der den Thementag mit einem glänzenden Recital gebührend abschloss.

Andrea Welte und Hannah Schütz

 

Zuletzt bearbeitet: 26.04.2021

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