Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover

Seit 40 Jahren forschen Wissenschaftler*innen an der HMTMH in Musikwissenschaft, Musikpädagogik und Kommunikationswissenschaft – Fachdisziplinen, die besonders an den Schnittstellen von Musik und Medien ineinandergreifen. Derzeit im Aufbau befindet sich das Research Hub Archive. Diese öffentlich zugängliche Datenbank soll sämtliche Forschungsdatensammlungen der HMTMH bündeln und die Erreichbarkeit und Nutzbarkeit für interne sowie externe Nutzer*innen erheblich erleichtern. Bereits jetzt finden sich in der Bibliothek der Hochschule für Musik, Theater und Medien verschiedene Sammlungen, Vor- und Nachlässe mit unterschiedlichem Erschließungsstand. Einen umfassenden Überblick bietet diese Auflistung. Exemplarisch soll hier auf drei Sammlungen eingegangen werden:

Sammlung Bialik
Die Sammlung Bialik stellt einen wertvollen und in Deutschland einzigartigen Wissensfundus zur russischen, ukrainischen und sowjetischen Musikgeschichte dar. Sie umfasst etwa 5.000 Bücher, 800 Notenausgaben, zehn Meter Zeitschriften und ca. 3.000 Programmhefte – das meiste davon in russischer und ukrainischer Sprache, aber auch Publikationen aus anderen ehemaligen Sowjetrepubliken und Staaten des "Ostblocks" sind darunter. Sie stammt aus dem Privatbesitz von Michail Bialik, eines ehemaligen Professors des St. Petersburger Konservatoriums. Die Sammlung ist mit der Suchwortkombination "prk bialik" im Online-Katalog aufrufbar. Die einzelnen Titel können in Zentralbibliothek bestellt werden. Die Programmhefte werden nur in musiconn.performance erschlossen.

Musikmanuskripte
Die Musikmanuskripte, die sich in der Zentralbibliothek befinden, bilden keinen einheitlichen oder gewachsenen Bestand, sondern es wurden in der Sammlung Reste mehrerer hannoverscher oder niedersächsischer Institutionen vereinigt: Hannoverscher Künstler-Verein, Königliches Hoforchester und Königliches Hoftheater, Liedertafel zu Hannover, Handbibliothek des Hermann Moeck Verlages in Celle. Zu diesem Teilbestand, der seit 2015 in RISM verzeichnet ist, gehören auch einige Drucke des 19. Jahrhunderts, darunter einige seltene Erstdrucke. Die Handschriften sind über den RISM-OPAC recherchierbar (Suchkriterium Bibliothekssigel = D-HVh) und nach Bestellung in der Bibliothek einsehbar.

Sammlung des Forschungszentrums Musik und Gender
Umfangreiches historisches Quellenmaterial findet sich in der Sammlung des Forschungszentrums Musik und Gender, dessen Teilbibliothek zur Zentralbibliothek gehört. Die Sammlung umfasst Material in verschiedenen Sprachen wie etwa handschriftliche Briefe, Postkarten, Bildquellen, Zeitungsartikel, Konzertprogramme, Albumblätter und andere Dokumente, darunter zahlreiche bislang unveröffentlichte Autografe, die Einblicke in das musikkulturelle Handeln von Frauen aus dem späten 18. bis zum ausgehenden 20. Jahrhundert geben. Im Rahmen des Projektes Erschließen, Forschen, Vermitteln entstand in Kooperation mit der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel ein digitales Angebot, in dem die Quellen erschlossen und jederzeit als Digitalisat abrufbar sind. Die Quellen können darüber hinaus im Forschungszentrum Musik und Gender eingesehen werden.